Texte perfekt auf die Zielgruppe und Google abstimmen
Google ist die wichtigste Plattform und immer mehr Menschen nutzen Google als ihre primäre Quelle, um Informationen und Produkte zu finden. Mit einem Marktanteil von über 95% in Deutschland und mehreren Hundert Millionen Suchanfragen pro Tag, sollte jedem klar sein, wie wichtig Google als Marketingkanal ist. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, Sichtbarkeit bei Google aufzubauen:
- Google Ads (kommerzielle Werbeanzeigen; SEA)
- Organische Sichtbarkeit (SEO)
Gezielt Sichtbarkeit bei Google aufbauen
Wer gezielt Sichtbarkeit bei Google aufbauen möchte, muss ganz genau die Wünsche und Anforderungen seiner Zielgruppe berücksichtigen. Und wenn es um Wünsche und auch Erwartungshaltung an Inhalte geht, werden immer noch sehr viele Fehler gemacht und häufig aus dem Bauch heraus Dinge umgesetzt.
Das funktioniert heute nicht mehr und daher ist es wichtig, sehr genau und transparent zu recherchieren und zu verstehen, wie die eigene Zielgruppe tickt und welche Inhalte sie zu bestimmten Themen erwartet. Google ist, um das herauszufinden, die beste Marktforschungsquelle.
Content muss auf ein Ziel einzahlen
Besonders wichtig ist, dass jeder Inhalt, der auf der eigenen Webseite veröffentlicht wird, auf ein Content-Ziel einzahlt und im Rahmen der Gesamtstrategie eine wichtige Rolle einnimmt.
Der Weg zum perfekten Content - der 10-Punkte-Plan
Wer gezielt Sichtbarkeit aufbauen und dabei die Wünsche und Bedürfnisse seiner Zielgruppe bestmöglich umsetzen möchte, sollte nach einem 10-Punkte-Plan vorgehen. Dieser 10-Punkte-Plan hilft zudem, die Prozesse zu vereinheitlichen und eine gleichbleibend hohe Qualität an Recherche, Analysen und finale Textgestaltung zu erreichen.
Schritt 1 - Am Anfang steht die Keyword-Recherche
Die wichtigste Arbeit zu Beginn. Denn mit der Keyword-Recherche muss ermittelt werden, welches Potenzial ein Thema bei Google hat und für welche Themen es sich überhaupt lohnt, Content zu entwickeln. Um die Keyword-Recherche transparent umsetzen zu können, sind Tools unumgänglich.
Da jedes Tool unterschiedliche Datenbestände und -quellen hat, ist der Einsatz von unterschiedlichen Tools ratsam. Wir können folgende Tools empfehlen, es gibt aber noch zahlreiche andere Tools, die nicht weniger schlecht sein müssen:
- Google Ad Planner (Link)
- Google Trends (Link)
- Answer the Public (Link)
- Keyword Tool PageRangers (Link)
- Keywords Everywhere (Link)
- Google Search Console (Link)
- Google Suggest
- Ubersuggest (Link)
- KEYWORD-TOOLS.org (Link)
- Hypersuggest (Link)
####Tipps zur Vorgehensweise bei der Keyword-Recherche
Baut euch eine Keyword Liste mit allen relevanten Keywords, die für euer Business relevant sind. In diesem ersten Schritt findet keinerlei Segmentierung statt, sondern lediglich die Identifizierung der relevanten Keywords.
Erst im zweiten Schritt geht es an die Recherche, für welche Themen ihr Expertise und Trust bei der Zielgruppe und Google aufbauen möchtet. Aus einer Keyword Liste entsteht dann optimalerweise ein Themencluster, bestehend aus einem Hauptthema und relevanten Sub-Themen. Die Artikel werden in einem späteren Schritt konzipiert und dann geschickt untereinander verlinkt (interne Verlinkung). Wichtig ist darauf zu achten, dass der Hauptartikel von allen Sub-Seiten eine Verlinkung erhält. Ganz wichtig ist bei der internen Verlinkung - einen internen Link setzt man nur dann, wenn dieser auch einen Mehrwert für den Nutzer bietet und dieser weiterführende Informationen zum Thema erhält. Denn nur dann ist auch gewährleistet, dass der Nutzer auf der Seite bleibt.
Schritt 2 - Keywords durch Suchintent-Prüfung verifizieren
Bitte schreibt keinen Text nur auf Basis der Keyword-Recherche. Google zeigt euch meist recht konkret, was der Nutzer sucht und welche Art von Inhalt relevant ist. Sind es eher informationelle Seiten oder Online-Shops, die die Suchergebnisseiten dominieren?
Grob unterschiedet Google drei Suchtypen:
- Informationelle Suche – Der User informiert sich zu einem bestimmten Thema. Bei diesem Suchtyp sind die Urls in den Suchergebnisseiten sehr textlastig.
- Transaktionale Suche – Bei diesen Keywords besteht eine konkrete Handlungsabsicht (z.B: Kauf, Eintrag in einen Newsletter, etc.).
- Navigationale Suche – Der Nutzer will eine bestimmte Webseite aufrufen (z.B. „Apple iPhone“).
Ergänzende Links und Informationen zum Thema:
- Ohne Suchintent-Analyse keine Content-Produktion (Link)
- SEO ist wichtig – aber ohne Diversifizierung geht es nicht #106 (Link zum SEOSENF Podcast #106)
Die Herausforderung liegt letztlich darin, den User genau zum richtigen Zeitpunkt, mit den Informationen zu versorgen, die er erwartet. Und das im besten Fall nicht nur bei Google, sondern kanalübergreifend (Customer Journey).
Schritt 3 - W-Fragen prüfen
Fragen spielen bei Google eine immer wichtigere Rolle. Kaum eine Suchergebnisseite (SERP) kommt mittlerweile ohne Fragen aus. Zumindest, wenn es sich um eine informationelle Suchanfrage handelt. Analysiert also, welche Fragen in dem Zusammenhang relevant sind und bei Google zu einem bestimmten Thema gelistet werden.
Prüft zudem, welche Fragen die Top-Seiten zu eurem Keyword verwenden. Lasst euch inspirieren und erfindet das Rad nicht immer neu. Mit der Content Suite werden beispielsweise die jeweils besten 30 Suchtreffer zu einem Keyword auf W-Fragen analysiert und direkt mit Quelle angezeigt. So spart ihr nicht nur Zeit, sondern erhaltet einen guten Überblick über die Fragen - samt Antworten. Wer sich mit dem Thema Content-Workflow und Analysen intensiver beschäftigen möchte, sollte die Content Suite einfach mal 14 Tage lang kostenlos und unverbindlich testen.
Schritt 4 - WDF*IDF Terme identifizieren und in den Text einbauen
Google versucht immer mehr semantische Zusammenhänge eines Artikels zu verstehen. Durch WDF*IDF lässt ein sich ein Text für die Suchmaschinenoptimierung auch auf semantischer Ebene besser optimieren. Natürlich sollte ein Text zunächst immer auf die potenziellen Leser bzw. die angestrebte Zielgruppe abgestimmt sein und entsprechend gestaltet werden.
Über die Verwendung von WDF*IDF Terme wird immer mal wieder diskutiert. Fragen, ob diese überhaupt noch relevant sind, kommen auf. Eigentlich stellt sich die Frage nicht und dies aus drei Gründen:
- Google wird uns nie verraten, welche Bedeutung WDF*IDF - wie bei so vielen anderen Dingen im SEO auch, hat.
- Die Summe der Signale macht es letztlich aus, ob wir weiter vorne ranken oder nicht.
- Und da uns das Einarbeiten von Termen auch für die Textgestaltung unterstützen kann, ist es ein weiterer Grund, WDF*IDF einzusetzen, da es bei WDF*IDF um die Relevanz von eigenem Content im Verhältnis zu Inhalten anderer Webseiten geht.
Das “WDF” in WDF*IDF steht für„Within Document Frequency“. Dabei setzt man das zu analysierende Keyword ins Verhältnis zu allen anderen Keywords im Text. Die WDF Formel lautet wie folgt:
Die alleinige Betrachtung von WDF ist oft aber nicht ausreichend, weswegen mittels der “Inverse Document Frequency” der eigene Artikel mit den besten, themenrelevanten Artikeln anderer Seiten verglichen wird. Die IDF-Formel setzt sich wie folgt zusammen:
Um die relevanten WDF*IDF Terme zu identifizieren sind Tools hilfreich, da diese direkt die entsprechenden Werte, unter Berücksichtigung des WDF*IDF Algorithmus vornehmen.
Schritt 5 - Content-Format- Analyse
Google ist eine Textsuchmaschine und als solche vor über 20 Jahren gestartet. Auch heute dominieren Texte, aber auch andere Content-Formate wie Bilder, Videos oder auch Podcasts haben an Relevanz gewonnen und werden immer häufiger in die Suchergebnisseiten von Google integriert. Um zu verstehen, wie relevant ein Content-Format ist, sollte man die Suchergebnisseiten sehr genau analysieren. Auch durch die zunehmende mobile Nutzung haben weitere Content-Formate, neben Text, an Bedeutung gewonnen.
Inspiration durch die Google Bildersuche
Eine Inspirationsquelle, welche Bilder für den eigenen Text verwendet werden könnten, ist die Bildersuche. Zudem erhaltet ihr eine direkte Wettbewerbsbetrachtung. Um die Bildersuche zu verwenden, einfach das Keyword in die Google Suchleiste eingeben und dann den Menüpunkt „Bilder“ auswählen. Auch hier sind die zu dem Keyword relevantesten Bilder laut Google auf den vordersten Plätzen vorzufinden. Was für den Textinhalt gilt, gilt auch für Bilder. Hier sollte nicht das hundertste Stockfoto verwendet werden, stattdessen sollten individuelle, zum Inhalt und der Zielgruppe passende Grafiken und Bilder angefertigt werden. Google wertet dies sehr positiv und auch hier spielt der “Uniqueness” -Faktor eine Rolle.
Weitere Inspirationsquellen ermitteln
Wer Top-Inhalte entwickeln möchte, benötigt Transparenz und das Gefühl, was der Nutzer wissen und erfahren möchte. Je nach Thema, Branche, Ziel und Zielgruppe können unterschiedliche Formate Sinn machen. Daher schaut euch gerne weitere Inspirationsquellen an:
- Youtube
- Weitere Bildersuchen
- Social Media Kanäle
- E-Books, Whitepaper & Co.
- Fachartikel in Printmedien
- Austausch im Team und mit Expert:innen
- etc.
Was sind typische Content-Formate?
Es gibt eine Reihe von Content-Formaten, die je nach Contentziel mit Text kombiniert werden können:
- Bilder
- Infografiken
- Videos
- Whitepaper
- eBooks
- Checklisten
- Podcasts
- Skizzen
- Tools / Widgets
- etc.
Die Wahl der richtigen Content-Formate ist also unbedingt vom Content-Ziel abzuleiten. Wer beispielsweise E-Mail-Adressen generieren möchte, für den eignet sich ein Podcast nicht wirklich.
Schritt 6 - Textproduktion
Wenn alle relevanten Informationen und Erkenntnisse vorhanden und ausgewertet wurden, gilt es diese nun in den Text einfließen zu lassen. Das wichtigste jedoch vorweg: Am Ende muss ein Text der Zielgruppe zusagen und perfekt auf diese abgestimmt sein.
Achtet auf eine saubere Struktur, verwendet H-Überschriften, um diese Struktur eurem Leser und Google zu geben. Die Headline muss knackig und auf den Punkt gebracht werden und sollte neugierig auf mehr machen. Kombiniert neben dem Text dann später auch noch die relevanten Content-Formate. Nicht nur aus SEO-Sicht ist es dann ganz wichtig, andere vorhandene Inhalte zu verlinken, sofern diese einen weiteren Nutzen dem Leser bieten.
Die Artikellänge ist nicht entscheidend, aber…
Es geistern viele Mythen um die Textlänge umher. Von 200-300 Wörtern ist meist zu lesen. Fakt ist, es gibt nicht die perfekte Textlänge. Relevanz ist entscheidend, Texte müssen den Leser fesseln, sie müssen begeistern, inspirieren und den Leser auf der Webseite halten. Google honoriert hochwertige und einzigartige Inhalte, (unique Content) und das ist zunächst viel essenzieller als ausführliche Textinhalte. Sicherlich hat Textlänge eine gewisse Relevanz. Aber auch die ist individuell und vom Thema abhängig. Eine Empfehlung ist daher, nicht den ausführlichsten Artikel zu verfassen, sondern den Besten. Ein Mehrwert ist häufig dann bereits gegeben, wenn der Artikel relevante Fragestellungen des Nutzers beantwortet. Der Artikel muss auf das gesteckte Content-Ziel einzahlen und wer authentisch, ehrlich und überzeugend ist, wird viel Vertrauen bei Google und seiner Zielgruppe sammeln.
Schritt 7 - Textanalyse und Feintuning
Ist der Text komplett fertig, sollte noch eine Art Feintuning erfolgen. Was genau ist damit gemeint und sollte final geprüft werden?
- Lesbarkeit des Textes final prüfen
- Rechtschreibung
- Grammatik
- Sind zu lange, verschachtelte Sätze vorhanden?
- Sie zu viele Abkürzungen verwendet worden?
- Häufigkeit von Füllwörtern
- Phrasen
- Umgangssprache
- Anglizismen
- etc.
Um letztlicht ein korrektes Feintuning des Textes umsetzen zu können, ist es wichtig die Zielgruppe genau zu verstehen und die Anpassungen auf Basis dieser Erkenntnis umzusetzen.
Schritt 8 - Snippet-Gestaltung
Nachdem der Text fertiggestellt ist, gilt es weitere Vorbereitungen zu treffen. Das Snippet ist das Schaufenster bei Google für den Nutzer. Daher sollte das Snippet - am besten mit einem Snippet Generator - perfekt auf den Text abgestimmt sein. Denn letztlich anhand der Snippet-Information entscheidet der Nutzer, ob er auf ein Suchergebnis klickt oder nicht. Wichtig zu wissen ist, die letzte Entscheidung, welche Inhalte im Snippet angezeigt werden, hat Google. Liegen Google keine Meta-Daten zur Erstellung des Snippets vor oder sind diese aus Googles Sicht unpassend oder nicht regelkonform, versucht Google selbst aus Inhalten der Seite ein Snippet zu erzeugen und testet dabei verschiedene Kombinationen.
Ende 2019 hat Google ein Core Update ausgespielt, welches es Webseitenbetreibern ermöglicht, mehr Einfluss auf ihre Snippet-Inhalte zu nehmen.
Die neuen, zusätzlich einsetzbaren Attribute gestalten sich wie folgt:
- „max-snippet:[number]“ – hier lässt sich die maximale Länge eines Text- Snippets in Zeichen bestimmen
- „max-video-preview:[number]“ – hier kannst du eine Angabe über die Sekunden machen, die eine Video-Preview haben darf
- „max-image-preview:[setting]“ – hier kannst du die maximale Bildgröße definieren – als Werte stehen hier „none“, „standard“ und „large“ zur Verfügung
- „nosnippet“ – wer kein Text-Snippet angezeigt haben will, kann dieses Attribut verwenden
- „data-nosnippet“ – dieses Attribut kann dazu verwendet werden, um bestimmte Inhalte von den Snippets auszuschließen.
Beachtet, die Attribute können auch kombiniert werden und auf die Website-Elemente „span“, „div“ und „section“ angewandt werden.
Ist der Text eine gewisse Zeit online, ist es wichtig, dass ihr die Sichtbarkeitsentwicklung prüft und je nach Entwicklung eine Snippet Optimierung vornehmt.
Schritt 9 - Erfolgskontrolle
Wer Zeit und Geld in den Aufbau von Inhalten steckt, sollte auch prüfen, ob sich das Invest gelohnt hat und die Entwicklung sich so gestaltet, wie geplant. Daher prüft unbedingt die Entwicklung, nutzt SEO Tools, die Google Search Console und Google Analytics oder ein anderes Web-Analyse-Tool.
Wichtige KPIs für die Erfolgskontrolle
- Ranking-Veränderung in der Suchmaschine
- Impressionen
- Klicks auf deine Seiten
- Bounce-Rates
- Verweildauer auf den Seiten deines Contents
- Entwicklung Umsatz
Schritt 10 - Regelmäßige Optimierung
Nur wenn bestimmte KPIs herangezogen werden, kann der 10. Schritt in dieser Kette auch korrekt umgesetzt werden. Content-Produktion sollte nie als eine einmalige Sache angesehen werden. Vielmehr gilt es regelmäßig die Entwicklung zu prüfen. Denn mit der Zeit kann es sein, dass Content, der gute Rankings hatte, sukzessive an Sichtbarkeit verliert. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Die wichtigsten sind:
- Google hat den Algorithmus verändert und neue Bedingungen liegen somit vor
- Der Wettbewerb hat an seinem Inhalt gearbeitet und Google stuft ihn mittlerweile als relevanter ein
- Der Wettbewerber hat mehr Sichtbarkeit durch andere SEO-Faktoren (z.B. Backlinks) erhalten
- Der Inhalt ist nicht mehr aktuell und sollte überarbeitet werden. Google (und auch die Nutzer) mag frische Inhalte (Freshness Update)
Es macht also absolut Sinn, nicht immer nur neuen Inhalt zu produzieren, sondern immer einen gewissen Anteil im Redaktionsplan auch für vorhandene Inhalte einzuplanen.
Fazit
Die Content-Erstellung ist ein Prozess, der nicht damit endet, wenn der Artikel veröffentlicht ist. Um eine gleichbleibende Qualität gewährleisten zu können, macht es Sinn, die Content-Erstellung als Prozess zu verstehen. Die richtige Vorbereitung ist das A und O und das zunehmende Verständnis für Themencluster hilft beim Aufbau von Expertise und Vertrauen - bei Google, aber auch bei der Zielgruppe.